couverture
«günstig», gravure sur bois, 2001, 19.5 x 23.5 cm
image 1
«die Tür», gravure sur bois, 2001, 46 x 21.5 cm
image 2
«5er zu Fuss», gravure sur bois, 2001, 16.5 x 30.5 cm
image 3
«aufwärts», gravure sur bois, 2001, 46 x 10 cm
image 4
«zur Auswahl», gravure sur bois, 2001, 46 x 18.5 cm
image 5
«stossend», gravure sur bois, 2001, 16.5 x 30.5 cm
image 6
«nichts», gravure sur bois, 2001, 16.5 x 30.5 cm
image 7
«Ruhekissen», gravure sur bois, 2001, 30.5 x 30.5 cm
image 8
«Taburettli», gravure sur bois, 2001, 46 x 28.5 cm

Diese Geschichte kennen sie. Sie haben sie auch schon erlebt, schon öfter. Oder davon geträumt. Sie haben sich vorgestellt, wie es dem, der neben ihnen auf den Bus wartet, ergehen könnte; was die, welche Ihnen entgegenkommt, wohl gerade erlebt hat. Aber vor allem: Sie stehen täglich und immer wieder selber mittendrin – im Alltag.
Nur, im Alltag ist nicht immer alles alltäglich. Einzelne Momente, Situationen stechen hervor, können ein Mehr an Bedeutung erlangen. Welche? Die, von denen Sie am nächsten Tag in der Zeitung lesen? Solche, die sich in ihrer fein differenzierten Wiederholung zu einem Bild verdichten? Oder doch eher die, welche in ihrer Einmaligkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort …?
Ja es wäre möglich eine, (die?) Geschichte zu einer Bilderfolge zu schreiben – vielleicht. Darüber zu schreiben, wie jemand einen Frustkauf tätigt, ein Kompensationshäppchen schluckt oder einfach nur den Haushalt in Schwung hält. Wie jemand sich daranschickt von einem Sonderangebot zu profitieren oder vom Schnäppchen der Woche, den Mega-Hit ignoriert, sich vom Blinklicht in der Ausverkaufsabteilung nicht anlocken lässt. Wie jemand versucht, Vergleiche anzustellen, von einem Geschäft zum anderen eilend, uninteressierten Verkäuferinnen verbindliche Informationen zu den Produkteeigenschaften zu entlocken. Oder wie jemand versucht sich vorzustellen, wie jemand anderer …
Aber, ach was: Erfinden Sie Ihre Geschichte doch selber! Setzen Sie die Gerüche, die Töne und Klänge aus Ihrer Erinnerung dazu, projizieren Sie andere, neue Bilder – harmonisch und kontrapunktisch.
Sie können sich nicht auf Ihre Erinnerung verlassen? Gehen Sie: sehen Sie, hören, riechen und spüren Sie. Blättern Sie weiter – im Alltag, jetzt ist eine günstige Gelegenheit dazu.

 

René Fehr-Biscioni, Juni 2001

Facebook Instagram