couverture
«Couples!», gravure sur bois, 2010, 44 x 29 cm
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«ring of. fire», gravure sur bois, 2010, 31 x 44 cm
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«mad about», gravure sur bois, 2010, 33 x 45 cm
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«ruttle me!», gravure sur bois, 2010, 43 x 59 cm
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«I’ll wait», gravure sur bois, 2010, 43 x 29 cm
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«Sure ......», gravure sur bois, 2010, 42 x 31 cm
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«Hug me!», gravure sur bois, 2010, 42 x 63 cm

Was ist der Klebstoff, der Paare bildet? Wie beschreibt man das Zusammenleben als Paar und was ist das überhaupt für eine Lebensform? Wenn ich Menschen frage,
«was ist für Dich ein Paar?» bekomme ich Antworten, die so kompliziert sind, wie der Versuch zu beschreiben, wie man Fahrrad fährt.
«couple» was ist das? «… item … that’s it» «… people belonging together in some way … love, per-
manent, temporary» «… there’s a functional meaning … goals can change …» «… zwei, die zusammengehören …» «… old, young, sexual active …»
Ich bin auf Forschungsreise in die Tierwelt gegangen und unweigerlich auf das Werk des Naturwissenschaftlers und Künstlers Ernst Haeckel gestossen. Darstellungen, genau … objektiv. Kunst als Wissenschaft oder umgekehrt. Was für ein Lebewesen gilt, muss auch für zwei funktionieren. So beschreibt George Herbert Mead Menschen: «self as object» Eine allgemeingültige Antwort, oder? Was gilt für uns Menschen was für «uns Tiere» anders sein soll? Alles ist demnach erlaubt und fast alles möglich als Paarlebewesen. Der Holzschnitt ist das ideale Medium, um Kunst und Wissenschaft zu verbinden. Der Klebstoff, der beide verbindet, muss mit viel Erfahrung aufgetragen werden. Schwarz auf Papier und keine beschönigenden Farben … in jeder Beziehung. Der Holzschnitt ist greifbar und manchmal widespenstig. Er hinterlässt einen Abdruck und lebt in Paarbeziehung: mit Papier. Funktioniert doch! Ich lese dass: Haeckels «Kunstformen der Natur» faszinieren damals wie heute, «… denn mit jeder Seite steigert sich die (Schau)lust». «… das ist es!»
Ich bin mit Comics aufgewachsen. Menschen denken in Bildern, Künstler ganz besonders. Ich kann im Holzschnitt auf diese Wahrnehmungsweise hinarbeiten, denn das Bild entsteht aus einem formbaren Körper, dem Holz. Das Bild propagiert einen Text, der die Botschaft in eine schlüssige oder verwirrende Richtung lenkt. Der Text übernimmt für mich nicht nur eine inhaltliche Funktion sondern ist Bestandteil einer Diskursanalyse, die eine qualitative Aussage über Sprache macht. Ich mag es, Textpassagen aus einem Zusammenhang, z.B. aus Songtexten, Interviews oder Zeitungen herauszunehmen und in ein anderes Bild zu stellen. … eine Abfolge, wie in einer wöchentlichen Illustrierten. Ein Spiel mit Botschaften, Emotionen, mit wohl dosierter Wahrheit und Lüge. Wie im echten Leben, aber nie ernsthaft.

 

Barbara Kuebel, Frühling 2010

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