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linogravure, 2011, 23 x 23 cm
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linogravure, 2011, 47 x 64 cm
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linogravure, 2011, 46.5 x 65 cm
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linogravure, 2011, 41 x 54 cm
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linogravure, 2011, 47 x 65 cm

Katharina Henking ist keine Künstlerin, die grundsätzlich auf das Grafische ausgerichtet wäre, auch wenn viele ihrer Arbeiten seit Jahren bereits im grafisch betonten schwarz/weiss daherkommen. Sie nutzt daneben überraschend viele, unterschiedliche Materialien und Wege: Papierschnitt, Zeichnung, Mixed Media, Installation, und vieles scheint dabei in Bewegung oder ist dies tatsächlich.

Wie und wo kommt das alles zusammen?

Die Umrissfigur und das Ornamentale sind die Bindeglieder. An zentraler Stelle findet sich oft eine einfache, nahezu piktogrammartige Bildform, die sich dem Gedächtnis einbrennt und aus der Erinnerung immer wieder ins Bewusstsein und wiederholt in die Arbeiten drängt.

Es sind durchaus existierende Dinge und Bilder und dazu die davon erinnerten (Gedanken-) Bilder, welche die Initialzündungen für die Werke geben. Dabei ist wichtig, dass das Gezeigte durch die reine Silhouettenform oft seine Bedeutung verbirgt oder verliert. So sind die Gegenstände für neue Bedeutungszusammenhänge frei.

Es ist dieses Prinzip der bewusst gesetzten Uneindeutigkeit, das wesentlich zu der Spannung führt, die unser Interesse beim Hinsehen lenkt.

Im Unterschied zu Künstlern, die bestimmte Gegenstände eindeutig als wiederholt auftretende Metaphern setzen, schiebt Henking eine Sache zwischen ihrer tatsächlichen Bedeutung und einem möglichen, überraschenden anderen Sinn immer neu auf die Kippe.

Bild-Wandlungen, -Überlagerungen, -Verkettungen: Bei Katharina Henking ist an diese Vielfalt keine inhaltliche Deutung gebunden. Viel mehr ist hier ein spielerisches Wuchern der Form zugelassen, aus dem sich kontinuierlich neue Werke ergeben wie Verwandte eines weit verzweigten Stammes.

Man spürt in ihnen sowohl eine Lust an dieser Generierung als auch eine unterschwellige Skepsis gegenüber der Festgefügtheit von Vorstellungen und Bildern.

Es bleibt jedem überlassen, den Ablauf des vorliegenden «essai» als offene Reihe oder einen sich im Kreis schliessenden Zyklus zu lesen.

Nichts zwingt.
Aber alles fügt sich ineinander,
Keines kann ohne das andere,
alles wirkt zusammen,

eben schwarz-weiss.


(Text unter Verwendung von Auszügen aus der Rede zur Eröffnung der Ausstellung «Frehner – Henking – Schenker», oxyd, Winterthur, Mai 2008.)

 

Regina Lange

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